CDU will eine Frau auf dem Chefsessel im Rathaus
Umso mehr freut die CDU sich, dass sie nun eine Frau in ihren Reihen gefunden hat, die dazu noch „so ideenreich und motiviert“ sei, so Knippelmeyer.Sie sei eine Kandidatin, die in der Lage sei, den Bürgern, also den Leistungsträgern der Gesellschaft, eine Stimme zu geben.
Beeindruckt von Aktivität in der Gemeinde
Hildebrandt stammt aus Nienburg und lernte Südbrookmerland vor gut zehn Jahren kennen. Seit 2015 wohnt die 57-Jährige mit ihrem Lebensgefährten in Wiegboldsbur und arbeitet als Betreuungskraft in einer Auricher Seniorenwohnanlage. Nach Südbrookmerland kam sie wegen der Liebe und habe sich dann schnell „zu Hause und total wohlgefühlt“, sagt Hildebrandt. Es habe sie beeindruckt, wie lebendig die Gemeinde sei und wie aktiv die Südbrookmerlander sich in Vereinen engagierten. In einer Partei sei sie bis vor etwa einem halben Jahr nicht gewesen, habe sich in Nienburg aber verschiedentlich engagiert. Als der CDU-Kreisverband Aurich im vergangenen August per „Stellenanzeige“ nach Kandidaten für die Kommunalwahl suchte, habe sie sich gemeldet. Dann sei sie bei mehreren Parteiterminen dabei gewesen und habe sich entschlossen, in die CDU einzutreten. Politisch als Parteilose aktiv zu werden, ohne klar eine Richtung offenzulegen, sei für sie nicht infrage gekommen.
Zunächst habe sie überlegt, für den Gemeinderat zu kandidieren, sagt die gelernte Sparkassenkauffrau. Sie habe beim Bürgermeisteramt anfangs etwas Bedenken gehabt: „Für mich ist das kein Job, sondern ein verantwortungsvolles Amt“. Dann habe sie mit Karsten Knippelmeyer geredet. Und mit ihrem Vater in Nienburg. „Stell dir vor, die CDU stellt in Südbrookmerland keinen CDU-Kandidaten auf“, habe sie gesagt. Die Antwort sei gewesen: „Dann mach du es doch.“ Sie sei im Gemeindeverband auf so junge engagierte Menschen gestoßen, dass sie gedacht habe, da kann man was machen, berichtet die 57-Jährige. „Dass jemand Bedenken hat, spricht für mich eher dafür, dass er mit Herzblut und nicht leichtfertig an die Sache herangeht“, meint Knippelmeyer.
Drei Unternehmen geführt
Als sie dann aber die anderen Kandidaten gesehen habe, habe sie sich das Bürgermeisteramt auch zugetraut, sagt Hildebrandt selbstbewusst. Parteipolitisch habe sie sich lange Jahre nicht festlegen wollen, „aber jetzt sehe ich meinen ganzen Lebenslauf als Ausbildung für dieses Amt an“, so die Wiegboldsburerin. Was ihr an Verwaltungserfahrung fehle, werde gewiss durch das Team im Rathaus aufgefangen. Dafür kenne sie sich mit Wirtschaft aus.
Nach ihrer Tätigkeit bei der Sparkasse übernahm sie das Bestattungsunternehmen ihrer Eltern. „Zeitweise habe ich drei Unternehmen geführt – erfolgreich“, sagt Hildebrandt. Entsprechend wichtig sei es ihr, den Mittelstand in der Gemeinde zu stärken. Denn das stärke auch die Gemeinde selbst. Es müssten mehr Einnahmen her, nur dann könne man auch mehr ausgeben. Deshalb sei eines ihrer Anliegen die Schaffung von Gewerbeflächen, so Hildebrandt. Das Thema Wirtschaft vermisse sie bei den anderen Kandidaten.
Die 57-Jährige arbeitet als Dozentin im Bereich Seniorenbetreuung bei der Kreisvolkshochschule und als demenzfreundliche Bestatterin (wir berichteten). Sie wissen daher, wie wichtig eine gute Kommunikation sei, wenn Probleme gelöst werden sollten. Einwände erübrigten sich oft von selbst, wenn die Sachlage offen kommuniziert werde. „Und nehmen Sie das Thema Spielplätze. Da wollen doch eigentlich alle, dass attraktive Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Und dann muss es doch eine Lösung geben.“
CDU: Schuldenlast nicht auf nächste Generation schieben
Die CDU hat sich zusammen Ziele gesteckt, wenn Hildebrandt im September gewählt werden sollte: Es müssten effiziente Strukturen geschaffen werden, und zwar mit wirtschaftlichem Feingefühl, so Knippelmeyer. Der Haushalt sei stark belastet, dennoch müssten viele Investitionen umgesetzt werden, um die Lebensqualität in der Gemeinde mindestens stabil halten zu können. Alle Entscheidungen müssten auf ihre Finanzierbarkeit geprüft werden, damit die Schuldenlast nicht die nächste Generation treffe. Kernaufgabe sei die Aufwertung der Schullandschaft sowie der Kindertagesstätten, die ärztliche Versorgung vor Ort, der Ausbau des Tourismus und die Begleitung des Baus der Zentralklinik. Zudem sei das Gewerbe durch neue Gewerbegebiete zu fördern.